Aus dem Alltag eines unsichtbaren Helfers
Aktualisiert: 22. März 2020
In Zeiten von Corona helfen wir gefährdeten Menschen ohne direkten Kontakt. Ein direktes Dankeschön oder Lächeln bekommen wir nicht. Hier ist die Geschichte eines unsichtbaren Helfers.

Eine Tüte voll Lebensmitteln vor der Haustüre von Frau Huber (Name durch die Redaktion geändert) in der Freisinger Innenstadt.
Frau Huber sollte nicht mehr selber Einkaufen gehen. Sie ist alt und gehört zur sogenannten Risikogruppe für Infektionen. Sie hat sich, aus Angst ein Risiko für andere zu sein, bei der Nachbarschaftshilfe Freising gemeldet und bespricht ihre benötigten Einkäufe jetzt ein Mal die Woche telefonisch mit einem jungen Helfer aus ihrer Nachbarschaft, der verantwortungsbewusst lebt und gerne helfen möchte. Seine Großmutter lebt 300 km entfernt, denn er ist zum Studium in Freising. Bei der Nachbarschaftshilfe kann er stellvertretend Verantwortung übernehmen.
Die Einkäufe stellt der unbekannte Helfer vor Frau Hubers Türe, er ruft an und gibt per Telefon bescheid, dass die Einkäufe jetzt da sind. Das "Finanzielle" klären sie ein Mal im Monat. Der Helfer hat nach jedem Einkauf Frau Huber den Betrag genannt und selber Buch geführt. Frau Huber hat zwar darauf Bestanden, dass der liebe Helfer mal auf einen Tee reinkommen solle, aber der stille Held lehnt dankend ab und hält Abstand. Am Monatsende bekommt er von Frau Huber den Gesamtbetrag in einem Umschlag. Ab und zu rundet der Helfer beim Nennen der Summe großzügig ab, Frau Huber hat keine große Rente und so genau rechnet sie auch nicht mit.